Konzepte der Schulpsychologie





Motivation

Eine für schulisches Arbeiten günstige Motivation ist eine der wichtigsten Bedingungen für schulischen Erfolge.

Häufig wird ausbleibender Erfolg in der Schule damit erklärt, dass der Schüler oder die Schülerin nur faul sei. In den meisten Fällen aber liegt die Ursache für Lernschwierigkeiten von Schülern in nicht funktionalen motivationalen Strukturen. Es gibt verschiedene Arten für die Schule motiviert bzw. nicht motiviert zu sein. Die Motivationsdiagnostik hat das Ziel, ein differenziertes Bild der Schülermotivation zu geben, und so eine fundierte Grundlage für die Entscheidung für das weitere Vorgehen zu liefern. Prinzipiell gehen wir davon aus, dass kein Kind gerne Misserfolg in der Schule erlebt und somit im Grunde jede Schülerin und jeder Schüler motivierbar ist.

Selbstkonzept

Das schulische Selbstkonzept spiegelt die Selbstwahrnehmung einer Schülerin/eines Schülers wider.

Jede Schülerin/Jeder Schüler verfügt über ein schulisches Selbstkonzept, eine stabile Selbsteinschätzung hinsichtlich der eigenen Leistungsfähigkeit. Insbesondere wird dabei beachtet, ...

  • wie leistungsfähig sich Schüler im Vergleich zu ihren Mitschülern einschätzen;
  • wie leistungsfähig sich Schüler angesichts der in der Schule an sie herangetragenen Anforderungen erachten;
  • wie leistungsfähig sich Schüler heute im Vergleich zu ihren früheren Fähigkeiten einschätzen.

Ein ungünstiges schulisches Selbstkonzept kann zur Folge haben, dass sich Schüler falsch einschätzen und somit ein niedriges Selbstvertrauen und motivationale Probleme entwickeln.

Dysfunktionale Lernstrategien

Funktionale Lernstrategien ermöglichen es, Wissen effektiv und effizient im Langzeitgedächtnis zu konsolidieren.

Ein Mangel an zweckmäßigen Lernstrategien bewirkt häufig, dass Lernen als unnötig aufwändig und zunehmend unangenehm empfunden wird. Bei Lernstrategien wird meist zwischen kognitiven, metakognitiven und ressourcenbezogenen Lernstrategien unterschieden.

  • Kognitive Lernstrategien bezeichnen diejenigen Strategien, die das nachhaltige Einspeichern im Langzeitgedächtnis unterstützen. Wichtige Strategien in diesem Bereich sind das Organisieren von Wissen, das Elaborieren des zu Lernenden, das Wiederholen des Lernstoffes.
  • Metakognitive Lernstrategien bezeichnen diejenigen Lernstrategien, die den Lernprozess an sich überwachen. Wichtige Strategien hier sind Planung, Regulation, Selbstüberwachung.
  • Ressourcenbezogene Lernstrategien bezeichnen diejenigen Lernstrategien, mittels derer die Rahmenbedingungen des Lernprozesses optimiert werden. Wichtige Strategien hierbei sind das Etablieren eines effektiven Zeitmanagements, das Anpassen der Lernumgebung, das Abstimmen mit der Lerngruppe.

Stress

Stress wird von Kindern und Jugendlichen gleichermaßen unangenehm und hinderlich empfunden wie das für Erwachsene der Fall ist.

Dabei muss eine herausfordernde Lernsituation an sich nicht schädlich sein. Ob eine Situation als stresshaft empfunden wird, hängt entscheidend von den Vorerfahrungen und den zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten ab. Schätzt ein Kind oder ein Jugendlicher die Bewältigungsmöglichkeiten als nicht ausreichend ein, dann wird eine Situation als unkontrollierbar erfahren. Es entsteht blockierender Stress.

Prüfungsangst

Viele Schüler zeigen auf Situationen, in denen beurteilt und bewertet wird, starke kognitive, affektive und physiologische Reaktionen.

Diese Ängste, die in Gedanken, Gefühlen und körperliche Reaktionen in Prüfungen und Bewertungssituationen zum Ausdruck kommen, stehen dem Bemühen der Schüler entgegen, in Prüfungen optimale Leistungen zu zeigen. Ursächlich sind dabei mitunter erlernte Gewohnheiten und Einstellungen, die auch negative Selbstwahrnehmungen und Erwartungen einschließen. Diese beeinflussen ihrerseits die Art und Weise, wie Prüfungssituationen interpretiert werden.

Unter-/Überforderung

Neben der Motivation stellt das kognitive Leistungspotential die zweite wichtige Determinante der Schulleistung dar.

Sowohl Über- wie auch Unterforderung hinsichtlich der Leistungsanforderungen in der Schule hemmen Kinder und Jugendliche ihren Möglichkeiten entsprechend zu lernen. Eine angepasste und optimierte Anregungssituation plus eine auf den individuellen Lernfortschritten aufbauende Rückmeldung sind die Ziele einer optimalen Förderung.